Nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sind es vor allem zwei Strukturprobleme im Gesundheitssystem, die im Rahmen der bevorstehenden Krankenhausreform gelöst werden müssen.
Zum einen gibt es eine zu hohe Anzahl an Kliniken, die (zumeist) mit zu wenig Personal ausgestattet sind. Diese These lässt sich (zum Teil) auch durch Zahlen belegen.
Laut einer Studie der OECD für das Jahr 2021 gibt es in Deutschland pro 1000 Einwohner 7,8 Krankenhausbetten. Zum Vergleich: in Frankreich sind es 5,7 Betten und in Dänemark 2,9 Betten.
Zum anderen werden zu wenig Eingriffe und Operationen im und durch den ambulanten Sektor durchgeführt- Gassen zu Folge könnten 25% aller Eingriffe und Operationen, die derzeit in den Krankenhäusern durchgeführt werden, im ambulanten Sektor durchgeführt werden.
Dies, so Gassen, wäre „im Rest der Welt“ gängige Praxis. Die von der Regierungskommission erarbeiteten Vorschläge zur Krankenhausreform sehen vor, dass die Krankenhäuser selbst mehr ambulante Leistungen durchführen.
Dies sieht Gassen kritisch, da der Ausbau der ambulanten Leistungen im Krankenhaussektor mit einer Schwächung der Niederlassung einhergehen würde, da es unter diesen Bedingungen schwer wäre, Ärzt:innen für die Niederlassung zu begeistern.
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Quellen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/141701/Plaene-fuer-mehr-ambulante-Leistungen-am-Krankenhaus-in-der-Kritik
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/krankenhaeuser-andreas-gassen-deutlich-zu-viele-krankenhaeuser-a-a7fbdeed-743e-4274-a65a-02025ae034ab
https://www.zeit.de/gesundheit/2023-03/krankenhausreform-andreas-gassen-kassenaerztechef-kliniken-personalmange